25.11.2016

Leuchtturmprojekt für die Windenergietechnik in NRW

Im Rahmen des Leitmarktwettbewerbes EnergieUmweltwirtschaft.NRW hat die LeitmarktAgentur.NRW zum 1. November 2016 das Verbundprojekt „Reduzierung von Lagerschäden im Antriebsstrang von Windenergieanlagen“ mit einem Fördervolumen von insgesamt 4, 8 Mio. € bewilligt. Das Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und aus Landeshaushaltsmitteln des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Im Projekt werden zwei Prüfstände und Testmethoden für essentielle Bestandteile von Getrieben in Windenergieanlagen (WEA) entwickelt - Lager in den Planetenstufen von Getrieben und Wälzlager der schnellen Antriebswelle zwischen Getriebe und Generator. Getriebeschäden sind zwar relativ seltene Ereignisse beim Betrieb von WEA. Wenn sie aber eintreten, sind sie mit Ausfällen der Anlagen von durchschnittlich 18 Tagen und teuren Reparaturprozessen verbunden. Die Getriebe müssen dabei häufig aus der Gondel der Windanlage in großer Höhe mit Spezialkränen herausgehoben und wieder eingesetzt werden. Eine Verringerung solcher Ausfälle führt deshalb zu einer wesentlichen Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und zur Verstetigung der Windstromproduktion. Das Vorhaben leistet mit der Verbesserung der Betriebssicherheit von Getriebelagern dazu einen wichtigen Beitrag. Gleichzeitig kann sich durch das Projekt das Center for Windpower Drives (CWD) an der RWTH-Aachen weiter zu einem führenden Zentrum der Getriebeforschung für WEA in Deutschland und darüber hinaus entwickeln. Zum Einsatz kommt im Rahmen des Vorhabens auch der im Jahr 2015 am CWD in Betrieb genommene Gondelprüfstand für ganze Antriebsstränge von Windenergieanlagen bis zu einer Leistung von 4 MW.

Im Projektkonsortium arbeiten in NRW ansässige Weltmarktführer für mechanische Komponenten von Windenergieanlagen mit, wie die Siemens AG PD MD WIND, Voerde, die thyssenkrupp Rothe Erde GmbH, Dortmund aber auch wichtige Zulieferer für Getriebelager außerhalb NRW, wie die Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Schweinfurt.
Assoziierte Partner ohne eigene Förderung aber mit konkreten Aufgaben im Arbeitsplan sind die Windanlagenhersteller Vestas Nacelles Deutschland GmbH, die GE Wind Energy GmbH und die Nordex Energy GmbH. Weitere Partner aus der Zulieferindustrie für Windenergieanlagen sind die Eickhoff Antriebstechnik GmbH, die ZF AG, SKF GmbH und die Timken Company. Konsortialführer ist die RWTH-Aachen.

In Nordrhein-Westfalen sind die Zulieferer von wesentlichen mechanischen Komponenten für WEA prägend für die hiesige Windindustrie. Das Verbundvorhaben ist ein sehr gutes Beispiel, wie mit den NRW-Leitmarktwettbewerben Forschung, technologische Entwicklung und Innovation für standortbestimmende Technologien gestärkt werden.

Informationen zum Leitmarktwettbewerb EnergieUmweltwirtschaft.NRW